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Logos Forum Literaturkreis
Heilbronn

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Die Besonderheit dieses Bildungsangebotes

Liebe Interessentin, lieber Interessent.

 

Dieser Literaturkreis ist jederzeit zugänglich. Die Vorträge sind inhaltlich so gehalten, dass ein Einstieg jederzeit möglich ist, da es immer exemplarisch um einen großen Zusammenhang geht.

Wenn Sie Freude haben an der Offenlegung von philosophischen, theologischen, wissenschaftlichen, kurz gesagt, von kulturgeschichtlichen Zusammenhängen und Hintergründen von Texten unserer Dichter und Denker, dann werden Sie unseren Kreis gerne besuchen.

Sie sind eingeladen zu einem kostenfreien Besuch zur Orientierung.

 

Es geht allgemein um ein Erwachsenen-Bildungsprogramm. Für aktive Lehrer ist die Veranstaltung als >Lehrerfortbildung< steuerlich absetzbar.

 

In meinem aktiven Berufsleben war ich 50 Jahre Lehrer an Gymnasien

mit Philosophie, Deutsch, Literatur und Religion und war an Lehrerfortbildung beteiligt.

Die Vortragsweise ist wesentlich an Texten orientiert, die Sie bei der Veranstaltung erhalten. Der Vortragsstil ist offen für Anfragen oder Anmerkungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

 

Das Globalthema lautet seit längerer Zeit:

>Der Schlaf der Vernunft gebiert Glauben, bis das Denken erwacht.<

 

Das Thema steht in Zusammenhang mit der Grundkonzeption des Bildungsprogramms, um das es bei der Vortragsreihe geht.

Dies möchte ich im Folgenden näher erklären.

 

Dieser Literaturkreis beschäftigt sich in besonderer Weise mit den Kultur-Bemühungen des Menschen. Es geht um die prozesshafte Bewegung des menschlichen Denkens von Anbeginn an, die sich in den kulturellen Leistungen der Menschheit äußert.

Das Leben auf der Erde soll sich vor 3,5 Milliarden Jahren entwickelt haben.

Vor 2,8 Millionen Jahren entwickelten sich im Tierreich Menschenaffen und schließlich Menschen, unsere frühesten Vorfahren, die sich von dem Tierreich absonderten. Unter den Menschenarten hat sich der vor ungefähr 500.000 Jahren entstandene „homo sapiens“ durchgesetzt. Der heutige Mensch geht weltweit aus dieser Linie hervor. Hier haben wir unsere Wurzeln.

Wenn wir vom „menschlichen Geist“ reden, ist uns bewusst, dass wir mit dieser Fähigkeit in einer Entwicklung stehen, die Millionen Jahre zurückliegt.

Wenn wir unsere kosmische Einbindung bedenken, haben wir einen Werdegang von Jahrmilliarden vor uns.

Demnach sind wir ein Teil der Natur und empfangen diese geistige Fähigkeit

(griechisch: LOGOS) aus den Potentialen dieser NATUR.

Die scheinbaren Eigenleistungen der menschlichen geistigen Fähigkeiten nennen wir KULTUR.

Aus einer verkürzten Perspektive betrachtet, stehen sich NATUR und KULTUR antithetisch gegenüber, entweder romantisch harmonisch versöhnt oder realistisch feindlich.

Der in dieser KULTUR virulente LOGOS bringt alles hervor, was wir durch unser Denken unser Verhalten und unsere wissenschaftlichen und technischen Leistungen zustande bringen.

Was das in der Zukunft noch sein wird wissen wir nicht. Aber wir können die Gegenwart und die Vergangenheit in unser hochentwickeltes Bewusstsein rücken. Wir können, wenigstens teilweise, diese Gegenwart aus der Kenntnis der Vergangenheit besser begreifen.

Das Hervortreten des LOGOS, dieser höheren Form der Denkfähigkeit, in dieser aus dem Tierreich stammenden Gattung Mensch geschieht nur allmählich und in einem sehr langen schmerzlichen Prozess, der vielleicht nie abgeschlossen ist.

Diese >Menschwerdung< hat sich physisch nicht von ihren Wurzeln in der Evolution befreien können, die Physis, die NATUR, bleibt Fundament menschlicher Existenz, aber eine permanente Steigerung der intellektuellen Kapazität ist völlig unverkennbar.

 

Lange vor der Coronapandemie haben wir in unserem Kreis diesen Werdegang verfolgt unter dem Globalthema:

>Der Schlaf der Vernunft gebiert Glauben, bis das Denken erwacht.<

 

Damit haben wir nur die letzten Jahrtausende der Menschheitsgeschichte in den Blick genommen.  

Immer an bestimmten kulturellen Entwicklungen haben wir verfolgt,

wie die in der Menschheit sich entfaltende VERNUNFT zunächst weltweit Vor-Formen der Religionen ausbildet mit dem Glauben an numinose Mächte, dann in den Hochkulturen zur Vorstellung von personifizierten Kräften kam, die in Form einer Hierarchie von Göttern walteten, und schließlich ereignete sich die Entwicklung hin zu einem unpersönlichen All-Einen oder zu einem persönlichen Gott. Immer gehen diese Entwicklungsstufen einher mit der Entstehung von Denkformen, die sich in allen verfügbaren Kunstformen äußern: in Musik, Formeln, Texten, Riten, bildender Kunst, Architektur und darüber hinaus in rechtlichen und moralischen Festlegungen der jeweiligen Kultur.

Grundsätzlich neigt das bis dahin weitgehend „religiöse“ Denken dazu, jede Errungenschaft zu erhalten, was dazu führt, Neuerungen, also Weiterentwicklung zu unterbinden. Zumal diese Denkformen immer in Verbindung mit Machtstrukturen systemstabilisierend eingesetzt werden.

Der Wandel zu weiteren Entwicklungsstufen ist deshalb problematisch, gefährlich und schmerzlich, findet aber trotzdem statt und das ist das Interessante.

Es kommt zu Paradigmenwechseln im Denken selbst.

Das Fortschreiten zu einer nächsten Entwicklungsstufe geschieht meist durch Dissidenten außerhalb des Systems und vollzieht sich als radikaler Bruch, als Revolution von unten oder als blutige Reform von oben. Und das seit Jahrtausenden.

Der literarische Niederschlag der abrupten oder auch nur allmählichen Entwicklung ist unser Thema. In den Texten finden wir uns selbst und unsere eigene Zeit immer wieder gespiegelt.

 

Die Vortragsreihe kann, wie gesagt, jederzeit besucht werden. Es geht strukturell immer um diese Entwicklung, die exemplarisch an konkreten geistigen Ereignissen gezeigt wird, die eine Art Aufklärung gegenüber dem Bisherigen darstellen.

Wesentlich ist der Einbruch der griechischen Philosophie, der Einbruch des freien Denkens in die mental festgelegte, mythisch bestimmte antike Menschheit.

Die ungeheure Freisetzung des menschlichen Denkens

von Vorgegebenheiten durch Götter

im Wandel der Denkform vom Mythos zum LOGOS

verändert die Stellung der Menschen in der Welt.

Es erweist sich, dass die „Mächte“, die einst den Götterglauben hervorgerufen haben, innere Kräfte der NATUR selbst sind, die nach Gesetzen „walten“.

Renaissance und Aufklärung führen zu radikalen Veränderungen auf allen Ebenen menschlichen Seins.  Technische Veränderungen sind möglich, von denen frühere Generationen nicht einmal träumen konnten.

Neue Vorstellungen von der Welt und neue Philosophien bilden sich aus.

 

Aber und das ist das Besondere an unserer Menschheit, diese Neuerungen wirken weltweit auf die Massen vornehmlich nur bezüglich des allgemeinen Gebrauchs des technischen Fortschritts, „alle“ haben z.B. Smartphones und beanspruchen die neuesten Errungenschaften der Pharmazie und Medizin, während Milliarden dieser Bewusstseinsträger an den überkommenen alten Weltvorstellungen festhalten. Die Paradigmenwechsel des LOGOS, die Voraussetzung für diesen technischen Fortschritt waren, werden nicht mitvollzogen. Denkfreiheit bleibt verboten.

 

In diesem Kontext betrachten wir Dichter und Denker, ihre Texte und ihr Lebens-Umfeld. Die Freude an der Literatur bleibt dabei ungebrochen und wird durch unsere Erarbeitung von tieferen Zusammenhängen noch erhöht.

 

 

In letzter Zeit studieren wir am Werk Casanovas und an seinem Umgang mit Geistesgrößen seiner Zeit den weiteren Fortgang bis hin zur Moderne.

Zuletzt sein Zusammentreffen mit Albrecht von Haller in der Schweiz

und sein Besuch bei Voltaire bei Genf. Zu dieser Zeit bewirkt das Denken den Umbruch zur Bürgerrevolution in Frankreich.

Gegenwärtig befassen wir uns mit dem utopischen Roman Casanovas, >Ikosameron …< den wir mit der utopischen Erzählung Voltaires >Mikromégas< vergleichen und im Kontext seiner Entstehungszeit betrachten.

Beide begründeten das Genre des Sciencefiction-Romans, der in unserem Kontext auch wesentlich ist.

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